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Tour 10 – Ljubljana und der Regionalpark Notrjanska

Slowenien Karte Tour10

i Kurz Check 10 08 Bistra Kloster

Streckenlänge
185 km

Charakter
einfach; die Strecke pendelt zwischen der Ebene des Laibacher Beckens und dem umgebenden Bergland hin und her und sorgt damit landschaftlich und fahrtechnisch für reichlich Abwechslung

Highlight
Die 23 km lange Traumstrecke von Slešček bis nach Preserje gehört zu den schönsten Wedelabschnitten Sloweniens.

Einkehr-Tipp
Das Restaurant Robba, Mestni trg 4 in Ljubljana ist ein stylish eingerichtetes Lokal in der Altstadt für jeden Geschmack.
Von Burger über Pasta reicht die Palette bis zu Fisch-, Fleisch- und vegetarischen Gerichten. Sehr leckere Desserts.
Mitten in der Fußgängerzone mit Außentischen.

Reservierung empfohlen
Kein Ruhetag
Tel.: 014 220 370
E-Mail: robbarestaurant@gmail.com
Nähere Infos unter www.robbarestaurant.com

Absolutes Muss
Zusehen, wie die Könige der Landstraße ihre Trucks mit traumwandlerischer Sicherheit durch die engen Torbögen des ehemaligen Bistra-Klosters bugsieren, ohne anzuecken oder das Kloster niederzureißen.

 

Ljubljana liegt idyllisch an den Ufern der Ljubljanica und der Sava und ist die alles dominierende Landeshauptstadt und eine wahre Perle für Auge und Magen. Sie ist umgeben vom sogenannten Laibacher Becken, einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Tiefebene. Südlich der Stadt schließt sich das Laibacher Moor an, ein kostbares Naturreservat. Eingerahmt wird die Ebene von den Mittelgebirgen des Voralpenlandes im Norden, dem Karstgebirge im Westen und dem Notrjanska-Regionalpark im Süden.

 ÜbernachtungsTIPP 1!

Das City Hotel Ljubljana in der Dalmatinova Street 15 in Ljubljana punktet mit unmittelbarer Altstadtnähe und Steinwurfweite zum Union-Biermuseum, Garage (gegen Aufpreis) und ausgiebigem Frühstücksbuffet. Das professionell geführte Business-Hotel verfügt über Ein- bis Vier-Bettzimmer, ein Restaurant und eine Café-Bar. Von der Sonnen-Terrasse hat man einen tollen Blick über die Altstadt und auf das Schloss.

Ganzjährig geöffnet
DZ (incl. Frühstück) 95-125 €/ Tag
Tel.: 012 390 000
E-Mail: info@cityhotel.si
Weitere Infos unter www.cityhotel.si


Wir starten in Ljubljana, verlassen die Stadt auf der mehrspurigen Dolenjska Cesta in südöstlicher Richtung und folgen den Hinweisen nach Novo Mesto. Nach Unterquerung der Autobahn wird die Straße einspurig, und der Verkehr nimmt deutlich ab. Sie verläuft am Ostrand des Laibacher Moors (Ljubljansko Barje).

Vor 6.000 Jahren war das Gebiet südlich von Ljubljana bereits besiedelt. Es wurden Pfahlbauten des antiken Emona entdeckt, die sich heute im Nationalmuseum in Ljubljana befinden. Später wurde die Gegend durch Torfabstich wirtschaftlich genutzt. Nachdem es immer wieder zu Überschwemmungen kam, gab man das Unterfangen auf. Heute ist es Sloweniens größtes Naturreservat, das vor allem gefährdeten Vogelarten eine Heimat bietet. Aber auch Zugvögel, Schmetterlinge, Schildkröten und andere Amphibien finden hier Schutz.

In Škofljica verlassen wir die Tiefebene in Richtung Großuplje und fahren zügig durch ein Waldstück bergauf, durchqueren einen Tunnel und folgen ein Stück der Autobahn A2. Bald ist das quirlige und geschäftige Städtchen Grosuplje erreicht. Auf dem Weg in Richtung Veliko Mlačevo sind wir umgeben von Maisfeldern und ausgedehntem Ackerland. In Veliko Mlačevo geht es abermals rechts ab nach Videm. Lange, schnelle Kurven sorgen für eine lockere Gashand, und wir lassen es laufen durch saftige Wiesen, umgeben von dicht bewaldeten, sanften Hügeln. Das Dörfchen Račna unterbricht den Fahrfluss nur kurz, und wir machen weiter Strecke. Über Ponikve erreichen wir schließlich wieder bei Rašica die Hauptstraße 106 und biegen links ab. Nur kurz setzen wir uns dem Verkehr auf der viel befahrenen Hauptverkehrsstraße aus und schlagen uns nach vier Kilometern bei Velike Lašče wieder in die Büsche, indem wir rechts abbiegen in Richtung Nova vas. Die Straße ist perfekt und gibt uns den nötigen Grip für einen herzhaften Ritt entlang der kurvigen Waldstrecke, die auch hinter Postrmec weiter seine Fortsetzung findet. Mit Erreichen einer mit Tannen bewaldeten Hochebene, unterbrochen von hochmoorigen Weiden, wähnen wir uns in den ausgedehnten Wäldern Kanadas. Das schmale, unbefestigte Asphaltband führt mitten hindurch. Ein sagenhaftes Gefühl unendlicher Weite keimt in uns auf und begleitet uns bis zur Einmündung in die Landstraße 212 in Richtung Cerknica.

Den folgenden Abschnitt kennen wir noch aus Tour 04, aber nur bis nach Grahovo. Hier fahren wir jedoch weiter geradeaus bis nach Cerknica. Entlang einer schönen Baumallee ist linker Hand ein riesiger See erkennbar, oder eben auch nicht. Es ist der Zirknitzer See, der nur nach starken Regenfällen und bei hohem Grundwasserpegel erscheint; eine geologische Besonderheit, die ihn zum größten See seiner Art weltweit macht. Am Ortsende biegen wir im Kreisel rechts ab nach Raktina auf die Landstraße 643. Durch ein Waldstück geht die Fahrt bergauf und gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf die vor uns liegende Traumstrecke.

Einige Dörfer werden passiert, und nach Slešček erwartet uns eine der schönsten Bikerstrecken Sloweniens überhaupt. 23 Kilometer Ideallinie pur. Der Grip ist perfekt, und der Rhythmus stimmt. Die Waldstraße ist kaum befahren, und mit wachsender Begeisterung sägen wir durch den Notrjanska-Park. Am Ende der Prachtstrecke biegen wir zweimal links ab und stoßen bei Kamnik pod Krimom auf die Landstraße 642.

Wir sind wieder in der Ebene angelangt. Der Straßenverlauf ist eher gemäßigt, und Felderwirtschaft prägt das Landschaftsbild, soweit das Auge reicht. Gesellschaft bekommen wir durch eine Bahntrasse direkt neben der Straße. Am Westrand des Laibacher Moors plätschert die Strecke vor sich hin, und gemütliches Cruisen ist angesagt. Etwas spannender wird es bei der Anfahrt auf das ehemalige Kartäuser-Kloster von Bistra. Die Straße führt mitten durch die Klosteranlage. Dazu zwängt sich der Verkehr durch zwei keine drei Meter breiten Torbögen, was auch Trucker mit ihren 40-Tonnern nicht zurückschreckt, ebenfalls hindurch zu donnern. Es bleibt ihnen ja schließlich auch keine andere Wahl. Ein Respekt einflößendes Spektakel. Die eigentliche Besonderheit liegt allerdings im Inneren des Gebäudekomplexes, denn es beherbergt Sloweniens größtes Museum, das vor allem Technikbegeisterte faszinieren wird.

 TIPP 1! Tehniški muzej – Sloweniens größtes Museum  

Nahe Vrhnika birgt das ehemalige Kartäuser-Kloster Bistra eine riesige Sammlung an technischen Gerätschaften aus verschiedenen Lebensbereichen und Epochen. Von der Holzverarbeitung über Textil, Elektro, Landwirtschaft, Verkehr, usw. werden technologische Errungenschaften des Landes gezeigt und erklärt. Darunter auch viele Autos und Motorräder. Absolut empfehlenswert. Geöffnet von März bis November. Montags geschlossen (außer für Gruppen gegen Voranmeldung).

Sonntags finden Vorführungen alter Maschinen statt.
Weitere Infos unter www.tms.si

Außerhalb des Gebäudes beeindruckt der angeschlossene Park mit seinen von Dutzenden glasklaren Bächen durchzogenen Wasserkanälen, die alle in das Laibacher Moor und in die Ljubljanica entwässern.


Weiter geht die Fahrt durch die immergrüne Tiefebene. Bis Vrzdenec bleibt die Straße flach mit langen, schnellen Kurven. Wir kommen dem sich westlich anschließenden Karstgebirge schnell näher und haben die ersten Hügelketten am Rande des Laibacher Beckens bald erreicht. Die Strecke wird wieder anspruchsvoller. In schnellen, engen Kurven und über einige Serpentinen gewinnen wir schnell an Höhe bis nach Dolge Njive. Der kleine Ort auf einer sonnigen Kuppe liegt idyllisch und markiert den höchsten Punkt entlang des Streckenabschnitts. Danach geht es steil bergab. Die verwegene Serpentinenstrecke bietet Aussicht satt bis nach Brebovnica. In Gorenje vas überqueren wir die Poljanska Sora und nehmen Kurs auf Skofja Loka. Am Fluss entlang cruisen wir durch das hügelige Tal und kommen schließlich nach Skofja Loka, einem der schönsten slowenischen Städtchen an der Selška Sora gelegen. Seine drei Stadtbrücken, die mittelalterliche Stadtmauer und die eindrucksvolle Burg Loška grad sorgen für allerlei Fotomotive. Etliche Konobas und Cafés in der Altstadt und um den Hauptplatz Mestni trg verströmen Gemütlichkeit. Wir können nicht wiederstehen und machen ein Päuschen in einem schattigen Biergarten unter einer riesigen Linde.

Hinter Skofja Loka macht sich der Einfluss der nahen Hauptstadt Ljubljana bereits bemerkbar. Der Verkehr nimmt deutlich zu, die Besiedlung wird dichter und die Straßen breiter. Über die Landstraße 211 und über Medvode steuern wir schließlich auf die Hauptstadt zu und verbringen den Rest des Tages mit der Besichtigung der überaus reizvollen Hauptstadt. Ein guter Ausgangspunkt für eine Besichtigung ist zum Beispiel der Metelkova-Platz an der Metelkova ulica mit guten Parkmöglichkeiten. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zur Standseilbahn hoch zur alten Burg Ljubljanski grad und in die Altstadt.

 TIPP 2! The Union-Experience – Das Union-Biermuseum

Die Brauerei Union ist neben Laško die zweite große Biermarke in Slowenien. Beide gehören zum Heineken-Konzern, produzieren aber weiterhin in Slowenien.
Union stellt sich im Biermuseum (Pivovarski muzej) in der Straße Celovška 22 in Ljubljana vor. Am Ende gibt´s selbstverständlich die obligatorische Bierprobe.
Das City Hotel ist zu Fuß in 10 Minuten erreichbar.

Führungen
montags bis freitags um 12, 14, 16 und 18 Uhr
samstags 14, 16 und 18 Uhr
Weitere Infos unter www.union-experience.si

 ÜbernachtungsTIPP 2!

Der Campingplatz Smlednik, Dragočajna 14a in Smlednik zwischen Skofja Loka und Ljubljana liegt direkt an der Sava und bietet unparzellierte Plätze auf einem Wiesengrundstück mit dichtem Baumbestand, Mietbungalows, einen abgegrenzten Naturistenbereich und ein kleines Restaurant.

Geöffnet von Mai bis Mitte Oktober
Tel.: 013 627 002
E-Mail: camp@dm-campsmlednik.si
Weitere Infos unter www.dm-campsmlednik.si

 

Kontakt

Christoph Berg
Dipl.-Ing. (BA) + Reisejournalist
info[@]bike-and-smile.de

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